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11.09.2021

GfB Teestuben-Abend


Am Freitagabend hatte die GfB in die Teestunde zur Info-Runde eingeladen. Gemeinsam für Baltrum präsentierte sich mit Dr. Uwe Friedrich, Eva Bach, Karen Kammer und Keya Hinrichs als Wählergruppe mit konkreten Vorstellungen und wichtigen Schwerpunktthemen für die zukünftige Ratsarbeit und stellte sich den Fragen und der Diskussion der Intersessierten.

 

Wann kommt man nicht ins Gespräch, wenn nicht vor der Wahl? hatte Dr. Uwe Friedrich bei der Begrüßung gefragt. Die wichtigen Themen seien die gleichen geblieben wie beim letzten Mal, die Grundprobleme der kleinen Insel hätten sich nicht gelöst, und schließlich ginge es immer um die Menschen auf Baltrum. 

 

Zum Thema Wohnraumproblematik erinnerte er an den von der GfB gemachten Vorschlag, Tiny Houses, Mini-Häuser z.B. in Containern, für Saisonangestellte einzurichten. Es hätte damals Fördergelder gegeben, doch der Antrag der GfB sei im Rat abgelehnt worden. Vielleicht könnte man in einer neuen Konstellation das Thema wieder aufgreifen, um Saisonkräfte gut zu "behausen". Die Chance auf eine eigene Immobilie über die angestoßene Erbpachtmöglichkeit für Landesgrundstücke wurde begrüßt. Bei der Verteilung müsse eine kluge Auswahl an Bewerbern mit einer gewissen "Vorratshaltung" getroffen werden, die Bedingungen dürften keinesfalls im Hinterstübchen oder hinter den Kulissen "ausgekaspert" werden, sondern müssten öffentlich, transparent und gerecht sein.

 

Schule, Kindergarten, Sport – dahinter stehen auch die Mitglieder von GfB. Es liege am Gemeinderat, Geld locker zu machen für wichtige und unumgängliche Vorhaben.

 

Grundsätzlich müsse Baltrum eine Willkommenskultur entwickeln für neue Geschäftsideen und Vorhaben. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, Baltrum zu einer Willkommensinsel zu machen.

 

Schnelles Internet (auch im fernen Osten) muss endlich funktionieren.

 

Uwe Friedrich stelle eine gewisse "Einschlaftendenz" bei den Projekten Jugendtreff und Jugendlub fest. Jetzt ginge es um die Öffnung – mit einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern müssten und könnten gute Ideen und Konzepte entwickelt werden. Beim Alten Jugendclub könne man nicht mit dem Kopf durch die Wand, in Gesprächen und Diskussionen sollten die Anliegen der Insel vor dem Landkreis geltend gemacht werden, der Klageweg sei nicht optimal. Man müsse verschiedene Geschwindigkeiten im Umsetzungswillen und im Arbeitstempo anerkennen, dann dürfte eine Lösung verhältnismäßig schnell umsetzbar sein.

 

Sport am Strand ist unverzichtbar für den Baltrum-Tourismus. Viele Formen von Wassersport müssten weiter möglich sein, man müsste den Strand kreativ weiterentwickeln, auch ohne Bebauungsplänchen. Mit guten Ideen kann der Baltrumer Strand zukunftssicher gemacht werden, insgesamt müssten der Rat und die Gemeinde/Kurverwaltung sich diesem Thema mehr widmen. Die Verlagerung nach Osten müsse im Auge behalten werden. Schließlich sollte man besonders für den Strand unbedingt auf die Erfahrungen und Wünsche der Zweitwohnungsbesitzer eingehen, die mit ihren Ideen und beruflichen Kompetenzen die Insel kraftvoll nach vorne bringen könnten. Die meisten liebten die Insel wie wir selbst. Und: Baltrum sei eine Werbebombe an sich, "wir haben einen Schatz hier!"

 

Barrierefreiheit auf Baltrum für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sei in einigen Teilen wegen behördlicher Auflagen gescheitert, bedauerte Friedrich. Nun müsse man selber Kraft und Geld aufbringen. Das Baltrumer Wegesystem ohne Unfall auch mit Rollator begehbar zu erhalten, sei eine große Herausforderung. Theoretisch sei die Straßensanierung aber bereits beschlossen. Die Verwaltung müsse dies weiter oder wieder verfolgen, oder man müsse einen ganz neuen Anlauf nehmen besonders hinsichtlich der Finanzierung. Der Landkreis würde der Gemeinde leider nicht mit Fachkompetenz oder bei Überforderung helfend zur Seite stehen.

 

Ein weiterer Dauerbrenner sei das Kurtax-System. Endlich Gerechtigkeit herzustellen und ein gemeinsames Ticketing mit der Reederei Baltrum-Linie war bereits gut verhandelt, bevor die "Verwurschtelungen" weitere zielführende Gespräche zunichte machten. Es nütze nichts, beleidigt zu sein, und man könne gut verstehen, dass man die Lust und Geduld verliere... doch eine gute Gesprächskultur auf der Insel wieder einzuführen habe man sich für die nächsten fünf Jahre auf die Fahnen geschrieben. Man muss aufeinander zugehen.

 

Die "Neßmersiel-Berufene" zum Dauerbrenner Hafen und Parkplätze in Neßmersiel war am Freitagabend Eva Bach. Die Baustelle soll zum Herbst hin fertig werden, doch schon im kommenden Jahr ist mit der Befestigung der Schotterparkplätze im Deichvorland wieder von April bis Juli, also wieder in die Saison hinein, mit Baubehinderungen zu rechnen. Mit den Parkplatzbetreibern habe man Gespräche gesucht, und wolle weiter nicht müde werden und alle Möglichkeiten wahr nehmen. Doch die Verträge sind gemacht, da führe kein Weg dran vorbei. Man habe den Fehler begangen, sich zu sehr auf den Sachverstand des Geschäftsführers und seinem juristischen Berater in Dornum zu verlassen, Unterlagen oft erst spät erhalten ohne Möglichkeit, sich in Ruhe eine Meinung zu bilden. Die nächste Ausschreibung müsse besser vorbereitet werden, man sollte langfristiger agieren, schließlich gehe es um die Zukunftsvorsorge. Doch auch in Dornum werde gewählt, und der dortige Tourismusverband sei in Neßmersiel neuerdings rührig.

Die Liegeflächen für den Bootsclub müssten im Auge behalten werden, die Clubs hüben wie drüben könnten sich sicher aber auch untereinander einigen.

 

Karen Kammer stellte den Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanken der Gruppe heraus. Baltrum sei mit 79 Photovoltaic-Anlagen bereits gut ausgestattet, doch da sei Luft nach oben. Nachhaltiger Konsum, Energiesparmaßnahmen, Plastikreduzierung, öko, bio, fair, regional... so schlecht stehe die Insel nicht da, doch das Profil (als natürliche, ursprüngliche Insel) sollte man schärfen und der Gemeinderat die dafür nötigen Weichen stellen. Das Alleinstellungsmerkmal "Autofreie Insel" mit Pferdefuhrwerken und Kutschen sollte mit aller Kraft aufrecht erhalten werden. Für einen naturnahen Einblick in den Nationalpark müssten die Voraussetzungen weiter ausgebaut werden. Gesundheitsurlaub und Seminartourismus würden auch die Nebensaison beleben. Im Übrigen sollte Baltrum und der Gemeinderat auch das Thema Klimawandel vor Ort groß anpacken, "wir sind nicht Opfer und nicht zu klein, um nicht zu handeln!" Jede Entscheidung sollte auf Klimaverträglichkeit hinterfragt werden, nicht allein auf Wirtschaftlichkeit.

 

Für ein neues Feuerwehrhaus habe die Planung noch 15 Jahre Zeit, bis die derzeitigen Fahrzeuge nicht weiter unterhalten werden dürften. Doch man sollte jetzt schon konkrete Vorstellungen oder gar Pläne entwickeln, um diese bei Bedarf oder bei Ausschüttung von Fördergelden aus der Schublade ziehen zu können. Ein Veranstaltungsraum, der keine Turnhalle ist, wäre in diesem Zusammenhang für die Insel überaus wünschenswert.

 

Keya Hinrichs will sich für mehr Transparenz auf der Insel einsetzen. Die meisten Insulanerinnen und Insulaner bekämen nichts mit, schon gar nichts von den Entscheidungsfindungen. Sitzungsunterlagen und Beschlussvorlagen sollten vor öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates frei verfügbar oder einsehbar sein. Die Bürgerfragestunde sollte zur Bürgersprechstunde werden. Für eine wertschätzende Zusammenarbeit nicht nur bei Wahlkampfthemen wolle man sich einbringen: "Im Grunde geht es uns allen um unsere Zukunft und um unsere Insel!".

 

Bei der anschließenden Diskussion wurden einige Punkte in der Runde ausführlich erörtert und ideenreiche Vorschläge entwickelt. Mehr Gespräche und Öffentlichkeit könnten grundsätzlich neuen Schwung in alle Belange und in die Insel bringen. Alle Ideen für die Zukunft, egal von wem sie vorgebracht werden, seien erst einmal gut und sollten in sämtliche Richtungen überprüft und abgewogen werden. 


 

 

 


Autor: Sabine Hinrichs
Foto: Sabine Hinrichs


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