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13.03.2012

Der NLWKN informiert


Über die soeben begonnenen Küstenschutzmaßnahmen an der nördlichen Strandpromenade informierte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Montag Mittag auf Baltrum in der Turnhalle. Bürgermeisterin Antje Wietjes-Paulick hatte um die Präsentation zur Erweiterung der Maßnahmen gebeten, um sie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort vorzustellen und eventuell auftretende Fragen direkt zu beantworten.
Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney, erklärte, dass für die relativ kleine Insel dies relativ große Maßnahmen seien. Das gemeinsame Ziel sei, den Küstenschutz insgesamt zu verbessern. Dies ginge nicht ohne Transporte und ohne Lärm, bedauerte er.
Voruntersuchungen hatten ergeben, dass die Strandmauer auf der Nordseite der Insel künftigen Stumrfluten nicht mehr standhalten würde, würde sie in Gestalt einer Flut wie 1962 eintreffen. "Der Blanke Hans ist immer so stark wie wir denken", sagte er. Die Schutzanlagen waren bei der Sturmflut am 16./17. Februar vor 50 Jahren zerstört worden, wie auf den meisten anderen Inseln auch. Bei der Sturmflut am 9. November 2007 hatte sich noch einmal gezeigt, welchen Kräften die alte Strandmauer trotzen müsse, und auch optisch sei sie in keinem guten Zustand. Innerhalb des Generalplans Küstenschutz sei für Baltrum die Verstärkung des Ostdorfdeiches und die Instandsetzung der alten Strandmauer vorgesehen, so Thorenz. Der in diesem Frühjahr bis Herbst umzusetzende Planungsabschnitt betrifft die Strecke vom Strandübergang Küper bis zum Strandübergang Wietjes. Diese anderthalb Kilometer seien auf der Nordseite besonders hohen Wellen ausgesetzt. Einen Deich allerdings könne man nur bauen, wo genügend Platz sei - dies trifft auf diesen Abschnitt nicht zu.
Bei Modellversuchen an der Technischen Universität Braunschweig habe man nachgewiesen, wie sich Sturmfluten auf die derzeit senkrecht stehende Mauer auswirke, und wie viel Wasser darüberhin gehen würde. Die Wand müsse daher weggenommen werden, weil sie zu starken Belastungen ausgesetzt sei; heute weiß man, dass Wellen flach auslaufen müssen, um ihnen die Kraft zu nehmen.
In Anbetracht des Tourismus, von der die Insel Baltrum lebe, müssten besonders sensible Maßnahmen ergriffen werden, betonte Thorenz. Man habe viele Varianten untersucht. Eine schräge Böschung in rauer Ausführung wie bereits am Westkopf realisiert sei effektiv und oberhalb der jetzigen Promenade vorgesehen. Höckerelemente sollen einen Schwallschutz bieten - alle viere davon würden in einer Höhe installiert, um auch als Bänke zum Niederlassen zu dienen, versprach Thorenz. Die Kombination aus Schwallschutz, Böschung und abschließender Mauer bei erhöhtem Niveau verspreche höchste Sicherheit, ist er sich sicher. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel sei dies die beste Lösung für diesen sensiblen Abschnitt, in dem wenig Platz zur Verfügung stehe.
Besonders sollten auch die Ferienzeiten berücksichtigt werden. Was machbar sei, wäre schon begonnen worden, sodass man guter Hoffnung sei, die lärmintensiven Arbeiten bis zur Hauptsaison abgeschlossen zu haben.
Die Übergänge sollen auch weiterhin passierbar bleiben. Über eine Rampe könnten künftig auch Rollstuhlfahrer auf die Promenade bzw. auf den Höhenweg gelangen.
Der Sandkörper sei bereits im vergangenen Jahr fertig gestellt worden, sodass derzeit die als Unterkonstruktion für die neue, nach Norden hin geneigte Wand, die die Wellen nach außen ablenken soll, Stahlspundwände vibrationsfrei eingedrückt (nicht gerammt) würden. Die beiden Deichscharte würden erhöht gebaut in gleicher Weise funktionieren wie zuvor. Beim Strandhotel Wietjes ist innenseits zur Auflösung der Neigung eine Terrassierung ähnlich wie im Neßmersieler Hafen vorgesehen, die diesen besonders engen Anschnitt auch optisch abfangen würde, findet Thoren eine gute Lösung. Für das Winterhalbjahr 2012/2013 seien die Arbeiten an dieser Stelle vorgesehen, dort, wo die Sturmflutsicherheit nicht gefährdet sei. Um auf die Gesamthöhe des Bauwerks von acht Meter über Normal Null zu kommen, müsse die Straße ungefähr ab dem Haupteingang des Strandhotels aufgenommen und erhöht werden. Das Deichschart dort soll 2013 fertig gestellt werden. Für den noch weiter östlich gelegenen Bereich habe man sich eine Maßnahmen mit naturnaher Dünengestaltung überlegt, der Höhenweg werde dazu aufgenommen und wieder oben drauf gelegt.
Kompensationsmaßnahme für das Bauwerk sei die Aufnahme eines Weges im Osten der Insel zu Schaffung eines durchgehenden Biotops. Im Ausgleich dafür werde eine parallel laufender Weg so ausgebaut, dass auch Versorgungsfahrzeuge passieren könnten, so Hermann Wietjes von der Betriebsstelle Baltrum des NLWKN.

 

 

 


Autor: Sabine Hinrichs
Foto: Hinrichs


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