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18.09.2020
Dwarslopers
Gemeine Strandkrabbe, Dwarsloper
Wer auf Baltrum urlaubt, kommt nicht um ihn herum: Den Dwarsloper, unsere Strandkrabbe. Am Strand, im Watt; als leerer Panzer, als lebender Krebs… überall ist er anzutreffen. Strandkrabben können schnell laufen – mit Vorliebe seitwärts, deshalb auch Dwarsloper = Querläufer genannt.
Ganz charakteristisch sind diese Zehnfußkrebse an ihrem einen Paar Kneifscheren und den vier Paaren Laufbeinen zu erkennen. Der Biologe zählt alles zusammen und nennt das Ganze dann Zehnfußkrebs.
Weibchen können bis fünfeinhalb, Männchen bis sieben Zentimeter groß werden. Der Rückenpanzer ist breiter als lang, annähernd fünfeckig, der Vorderrand gesägt. Zur typischen Krabbengestalt gehört der unter den Körper umgeklappte Schwanz – Strandkrabben sind also Kurzschwanzkrebse = Krabben, im Gegensatz zu den Krabben auf dem Brötchen, die eigentlich Langschwanzkrebse sind (von der Form her an einen Miniatur-Hummer erinnern) und gar nicht Krabben genannt werden dürften. Alles klar?
Wo wir schon beim Hinterteil sind: Genau dort kann man Männchen und Weibchen voneinander unterscheiden. Bei den Damen ist der Hintern rund und besteht aus fünf Abschnitten (von der Gestalt her wie ein alter, geflochtener Bienenkorb); bei den Herren hingegen spitz und aus drei Abschnitten (sieht aus wie eine Kirchturmspitze).


[oben: Dame, unten: Herr]
Auch das Verhalten der Geschlechter ist unterschiedlich: Männchen richten sich bei Gefahr auf, strecken einem die Scheren entgegen und schlagen diese kräftig zusammen. Sie sind sehr angriffslustig und machen sich gern größer, als sie sind, um Eindruck beim Gegenüber zu schinden. Die Weibchen hingegen ziehen reflexartig die Beine unter den Bauch, um ihre Eipakete (den werdenden Nachwuchs) zu schützen. Also ganz wie bei uns...

[überschätzt: Strandkrabbe gegen Taschenkrebs]
Strandkrabben haben einen festen Chitinpanzer, in den Kalk eingelagert ist. Das ist ein guter Schutz gegen das Gefressenwerden, verhindert aber das Wachstum. So müssen regelmäßig Häutungen durchgeführt werden: Im ersten Jahr neun bis zehn mal, bei den älteren, entsprechend größeren Strandkrabben nur noch zwei bis drei mal im Jahr. Der Panzer hat Sollbruchstellen – der Krebs schluckt viel Wasser. Das sprengt den alten Panzer an den Sollbruchstellen, er steigt aus. Der neue Panzer, der darunter angelegt wurde, ist noch weich. Das Mit-Wasser-Aufpumpen dehnt den neuen, weichen Panzer aus. Dadurch wird er ca. 30 Prozent größer. Im gleichen Atemzug können fehlende Gliedmaßen nachgebildet werden (siehe Strandkrabbe „Herr“ – die rechte Schere wurde nachgebildet). Sie sind zwar verkleinert, aber spätestens nach der dritten Häutung sieht man keinen Unterschied mehr. In diesem Zustand spricht man von Butterkrebs – es fehlt der Schutz, jeder kann den Krebs fressen, er ist butterweich und hat null Widerstandskraft. Nach drei bis vier Tagen ist der Panzer ausgehärtet.
Dieser Panzer ist jedoch hinderlich bei der Fortpflanzung. Die Paarung funktioniert nur, wenn das Weibchen frisch gehäutet ist. Die Männchen bemerken das rechtzeitig durch Hormonausschüttung, greifen sich das Weibchen und tragen es mit sich umher. Sobald das Weibchen frisch gehäutet ist, klappt sie ihr Hinterteil hoch und das Männchen führt sein zweiteiliges Begattungsorgan ein. Danach trennen sich die Wege wieder. Während ER sich die nächste sucht, hat SIE einen Samenvorrat angelegt, aus dem sie sich ein Jahr lang bedienen kann. So hat sie Zeit genug, ihren Traumprinzen zu finden.



[Achtung: Nicht Jugendfrei –> Krabben-Sex]
Bis zu 200.000 Eier kann sie befruchten und unter ihr Hinterteil klemmen. Nach drei Wochen schlüpfen die kleinen Krebschen in Form von Schwimmlarven (mit völlig anderer Gestalt als die Erwachsenen). Nach fünf Häutungsstadien ist aus der Schwimmlarve ein kleiner Krebs geworden, der zum Bodenleben übergeht.
Für Strandkrabben gibt es lange Durststrecken, sprich Zeiten ohne Wasser. Dann verstecken sie sich unter Tang, graben sich im Wattboden ein oder flüchten in einen Priel. Sitzen sie auf dem Trockenen, können sie weiter Atmen: Ihre Kiemen sind in einer feuchten Kammer unter dem Panzer geschützt. Sie können notfalls auf Luftatmung umschalten: Der Sauerstoff diffundiert aus der Luft in die Feuchtigkeit der Kiemenkammer hinein.
Strandkrabben sind Allesfresser – von Muscheln, Schnecken, über Aas hin bis zu vegetarischer Kost wird alles verspeist. Sie brechen Muscheln aktiv auf, dabei können die Muscheln so groß wie ihr eigener Körper sein. Auch Kannibalismus ist bekannt: Frisch gehäutete Artgenossen machen den Speisezettel abwechslungsreich.
Strandkrabben benötigen 1500 Joule pro Tag, d.h. bis zu zehn Prozent der Biomasse des Watts verschwindet in ihrem Körper! Dafür machen sie bei auflaufendem Wasser bis zu drei Kilometer Strecke, um genug Nahrung zu ergattern.
Sie selber wiederum sind Nahrung für Austernfischer, Möwen und große Fische.
Nun Augen auf beim nächsten Strandspaziergang oder der nächsten Wattwanderung: Lassen Sie sich nicht anknabbern, sondern genießen Sie einfach die frische Seeluft –die wiederum macht bekanntlich hungrig.
Einen guten Appetit wünscht das Nationalpark-Haus!
Karen Kammer
Autor: Karen Kammer, Nationalpark-Haus Baltrum
Fotos: Karen Kammer
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