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10.04.2024 - Verona fällt am Mittwoch aus
09.04.2024 - Veranstaltungstipps
09.04.2024 - NPH hat eingeschränkte Öffnungszeiten
08.04.2024 - RISING-Studie
07.04.2024 - Meeresleuchten am Westkopf
05.04.2024 - B.-L.: MS Dollard jetzt im Einsatz
05.04.2024 - Wikinger auf Baltrum
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03.04.2024 - OOWV begutachtet Hausanschlüsse
05.04.2020
Sonntagsimpuls
Anstelle eines Gottesdienstes gibt es auch diese Woche einen Sonntagsimpuls und Grundinformationen zum Sonntag. Für die Kinder gibt es wieder eine Bastelidee.
Liebe Baltrumer, liebe Freunde unserer Kirchengemeinde,
in unserem Leben sind wir immer wieder aufgefordert Prioritäten zu setzen. Wir müssen entscheiden, was wichtig und unwichtig ist – und auch, was von den wichtigen Dingen für uns besonders wichtig ist. Oft geht es dabei um Zeit oder Geld. Mit wem verbringen wir unsere Zeit? Welche Kontakte und Begegnungen möchten wir pflegen? Für wen möchten wir mehr Zeit haben?Wofür geben wir unser Geld aus? Was ist notwendig? Was Luxus? Was ist vielleicht Luxus und aus unserer Sicht trotzdem wichtig? Wer sich für etwas entscheidet, entscheidet sich damit auch gegen etwas anderes. Auch der Volksmund weiß: Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden.
Auch auf politischer Ebene werden immer wieder Prioritäten gesetzt. Deutschland und Staaten weltweit haben ihre Prioritäten gerade sehr deutlich kommuniziert. In der Frage ob die Gesundheit der Menschen oder die Wirtschaft geschützt wird, haben sich Staaten weltweit durch ihr Handeln für die Gesundheit ausgesprochen. Wie schwer es dabei aber sein kann diese Prioritäten zu setzen, konnten wir besonders in den Nachrichten über Großbritannien und die USA sehen. Und auch die gerade aufgeweichte „Inselsperre“ zeigt, dass Menschen unterschiedliche Interessen haben und damit unterschiedliche Prioritäten setzen.
In der Erzählung die uns der heutige Predigttext (Mk 14, 1-9) überliefert, geht es um eine Frau, die Prioritäten setzt, diese mutig öffentlich zeigt und dafür von einigen kritisiert wird.
Die Geschichte soll sich zwei Tage vor dem Passafest zugetragen haben. Sie steht damit in enger zeitlicher Nähe, zum Einzug in Jerusalem, zum letzten Abendmahl und der Kreuzigung.
Jesus ist in einem Haus in Betanien zu Gast. Betanien liegt kurz vor den Toren Jerusalem, nicht weit von der Stadtgrenze. In diesem Haus saß Jesus mit anderen Männern zu Tisch, als eine Frau in den Raum kam. Sie hatte ein Gefäß mit kostbaren Öl dabei und salbte Jesus damit den Kopf. Kostbares, wohlriechendes Öl. Damit kein Tropfen von dem Öl im Gefäß blieb und damit verloren wäre, zerbricht sie das Gefäß. Alles soll Jesus zu Gute kommen.
Salbungen waren damals üblich. Vor dem Essen konnte einem Gast Öl für eine Salbung gereicht werden oder ein Sklave kam, um die Füße zu salben. Wirklich unüblich ist der Zeitpunkt. Während des Essen tat man das nicht. Einige der Herren, die mit dabeisaßen, übten auch gleich Kritik. Allerdings nicht über den unpassenden Zeitpunkt, sondern weil das Öl zu kostbar gewesen sei.
Darf die Frau Jesus einfach mit kostbarem Öl salben? Und darf Jesus das annehmen? Ob er die Salbung genossen hat, ist nicht überliefert – gewehrt hat er sich nicht. Ein Teil der Männer, die dabei saßen, fanden den Einsatz des teuren Öls fragwürdig „Das Öl war 300 Silbergroschen wert. Das hätte besser verkauft und das Geld den Armen gegeben werden können!“ 300 Silbergroschen, beinah ein Jahresverdienst. Mit dem Geld hätte man doch nun wahrlich besseres machen können....?!
Die jüdische Gemeinde, der die Männer angehört haben, hatte eine gut ausgebaute Armenfürsorge. Es war üblich Almosen zu geben. Gerade in der Zeit um das Passafest, waren die Gemeindeglieder angehalten an andere zu denken. Hinter der Kritik steht also der löbliche Gedanke, dass auf Luxus verzichtet werden kann, zugunsten er Armen.
Und doch: Jesus nimmt die Frau in Schutz. Arme wird es „allezeit“ geben, entgegnet er den Kritikern, „mich aber habt ihr nicht allezeit“ (Mk 14, 7). Die Salbung mit dem teuren Öl war aus seiner Sicht kein verschwenderischer Luxus, sondern die richtige Prioritätensetzung. Was zunächst verwundern mag, erklärt sich bei einem genaueren Blick: Damals wurde zwischen Almosen und guten Werken unterschieden. Almosen, also Geldgaben, waren immer möglich. Genauso wie es Arme, also Menschen die mit den Almosen versorgt werden, immer gab und geben wird. Arme und Almosen, dass war das „normale“, dass was vorgesehen war. Ein gutes Werk jedoch war etwas, dass aus einer bestimmten Situation heraus entsteht. Das verlangt den persönlichen Einsatz. Und sicherlich auch einen aufmerksamen Blick, da musste man selbst drauf kommen. „Mich habt ihr nicht allezeit“, dass ist der Hinweis auf den nahenden Tod. Die Salbung erinnert zudem an eine Totensalbung. Das „gute Werk“ der Frau ist nur jetzt möglich. Und ihr Handeln ist richtig. Sie schenkt ihre Aufmerksamkeit der Person, die eine Woche später nicht mehr mit am Tisch sitzen wird. Prioritäten setzen bedeutet Entscheidungen zu treffen! Immer wieder aufs neue, in der jeweiligen Situation.
Manchmal ist es angemessen, dass wir von dem Vorgesehenen oder unseren eigentlichen Plänen abweichen. Die heute beginnende Woche werden viele von uns anders als geplant verbringen: (Insel-)Urlaub, Verwandtenbesuch oder ein Treffen mit Freunden ist nicht möglich. Manche Familien sind bereits seit drei Wochen viel enger beieinander als jemals zuvor. Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräfte sind derzeit ganz anders gefordert als sonst und mit schwierigen Situationen konfrontiert. Es ist gerade nicht wie immer. Während uns sonst Gemeinschaft und das gelebte Miteinander wichtig sind, ist es derzeit geboten Abstand zu halten. Prioritäten zu setzen und mit Blick auf die jeweilige Situation auch Prioritäten zu verändern, gehörte schon vor 2000 Jahren zum Leben der Menschen dazu.
In der Hoffnung, dass Sie gerade in der jetzigen Zeit Orientierung und Kraft aus Ihrem Glauben schöpfen können,
grüßt Sie und Euch ganz herzlich
Anna Henken
Grundinformationen zum Sonntag
Der 05.04.2020 ist Palmsonntag.
Predigttext: Markus 14, 1-9
Psalm: EG 731 Psalm 69
Epistel: Philipper 2, 5-11
Evangelium: Johannes 12, 12-19
Predigtlied: EG 314 Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna
Wochenlied: EG 14 Dein König kommt in niedern Hüllen
Palmsonntag und die Karwoche
Palmsonntag ist der Auftakt zur Karwoche. Dieser Sonntag erinnert daran, das Jesus vor seiner Kreuzigung auf einem Esel sitzend in Jerusalem eingezogen ist. Die Menschen sollen ihm (Palm-)Zweige auf den Weg geworfen und mit Hosianna-Rufen zugejubelt haben. Daher auch der Name: Sonntag Palmarum oder Palmsonntag. Im Neuen Testament ist diese Erzählung in allen vier Evangelien überliefert (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes). Der Einzug Jesu in Jerusalem begegnet uns im Kirchenjahr immer zweimal. Am 1. Advent beginnt das Kirchenjahr mit dieser Erzählung in der Variante von Matthäus (Mt 21, 1-11), am Palmsonntag lesen wir die Geschichte dann im Johannes-Evangelium (Joh 12, 12-19).
Auf den triumphalen Einzug folgen das letzte Abendmahl (Gründonnerstag) und die Kreuzigung (Karfreitag), bevor wir in einer Woche am Ostersonntag die Auferstehung feiern.
Die Karwoche ist eng mit dem jüdischen Passafest verbunden. Das Passafest gehörte zu den größten Wallfahrtsfesten am Jerusalemer Tempel. Wie viele andere zog Jesus mit seinen Jüngern vor dem Fest hinauf nach Jerusalem.
Bastelidee für die Kindergottesdienst-Kinder
Liebe Kindergottesdienstkinder, liebe Eltern,
Diesen Sonntag steht das Evangelium von Jesu Einzug in Jerusalem im Mittelpunkt (s.o.). Jesus ist auf einem Esel nach Jerusalem hineingeritten. Beim einem Triumphzug saßen Herrscher sonst auf einem Pferd. Ein römischer König hätte sich ein stattliches Ross als Reittier ausgesucht.
Der Esel zeigt, dass Jesus anders ist. Er ist kein König mit Soldaten, der seine Macht mit Gewalt verteidigt. Er kommt auf einem Esel. Im Alten Israel galt es als vornehm auf einem Esel zu reiten. Ein zahmer Esel mit hellem Fell war das Reittier eines neuen Königs. Jesus ist der König der Juden, ein Friedensfürst – aber eben ganz anders als ein König damals (und auch heute) weltlich gedacht wird. Er steht für Versöhnung und nicht für Gewalt, für Miteinander und nicht für Unterdrückung. Die Menschen jubeln ihm zu. Mit Zweigen, mit Palmwedeln.
Einen solchen Palmwedel wollen wir heute basteln.
Dafür braucht Ihr: Tesafilm, eine Schere und ein Blatt Papier. Wenn Ihr habt ein grünes Blatt, aber ein ganz normales weißes DIN-A 4 geht auch!
Das Blatt legt Ihr längs vor euch (als wenn Ihr einen Brief schreiben würdet). Dann rollte Ihr es auf. Von unten nach oben. Diese Rolle halten Ihr gut fest. Die untere Hälfte klebt Ihr mit zwei Stücken Tesafilm zusammen. Dann nehmt Ihr die Schere und schneidet in die obere Hälfte lange Schnitte rein. Von oben nach unten. Also von dort wo gar kein Tesafilm ist, in die Richtung in der der Tesafilm ist. Wenn Ihr das gemacht habt, dann könnt Ihr den unteren (zusammengeklebten Teil) immer noch gut anfassen, der obere Teil fällt aber ein bisschen auseinander.
Ihr greift dann in die Mitte der Rolle und zieht die auseinandergeschnittenen Papierstücke vorsichtig hoch. Fertig ist der Palmwedel!
Viel Spaß wünscht Euch
Johannes Heiber
PS.: Weil diese Bastelanleitung mit Bildern leichter ist, findet Ihr unter www.inselkirche-baltrum.de ein Video auf dem zu sehen ist, wie man den Palmwedel bastelt.
Link -> Inselkirche Baltrum im weltweiten Netz
Autor: Sabine Hinrichs
Fotos: Hinrichs / Henken
Quelle: Inselpastorin Anna Henken, Inselpastor Johannes Heiber, ev. Kirche Baltrum
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