14.03.2024

Rat: Kompensationsmaßnahmen

Ratssitzung vom 11. März 2024

 

Wie bereits im Umweltausschuss öffentlich besprochen, werden am Ostende Baltrums in den nächsten Jahren fünf Systeme à drei Leitungen plus eine Rückführleitung unter der Insel durch gelegt, beginnend von Dornumergrode aus bis an den Strand. Vom Gemeinderat waren im vergangenen Jahr 20 Vorschläge als Kompensationsmaßnahmen eingereicht worden, die durchaus ein wenig fordernd waren, wie Bürgermeister Harm Olchers zugab. Große Projekte wie der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses oder die Straßensanierung standen auf der Wunschliste der kleinsten Ostfriesischen Insel – schließlich geht es aus Sicht der Baltrumer auch um touristischen Ausgleich, neben dem Naturaspekt. 

Von der ausführenden Firma TenneT waren drei völlig andere Maßnahmen vorgeschlagen worden, wovon keines so recht den Baltrumer Vorstellungen entspricht, um es vorweg zu nehmen.

Zum Einen soll der Katastrophenweg bearbeitet werden, um die nördlichen Flächen wieder feuchter zu machen.

Zum Zweiten sollen am Ostende die Strandbrüter geschützt und während der Baumaßnahme der entsprechende Bereich abgesperrt werden.

Und als Drittes ist der Rückbau der Jagdhütte inklusive Gehege geplant bei geleichzeitiger Ertüchtigung der so genannten Hornissenhütte, die als Infopunkt für Gäste und Unterschlupf auch für die Jäger dienen soll.

 

Beim Katastrophenweg sollen Mulden 30 Zentimeter tief abgesenkt und die großen Rohre entfernt oder verkleinert werden, damit eine geringere Durchlässigkeit das Wasser länger auf der Nordseite des Weges hält. Der Weg sei jetzt schon nicht stabil, monierte Harm Olchers. Man müsse im Gegenteil dafür sorgen, dass es nicht mehr Auskolkungen gebe, dass der Weg (er heißt nicht umsonst Katastrophenweg!) auch im Winter und im Not- bzw. Ernstfall nutzbar bleibe und nicht aufweiche, dass die Spaziergänger bei jeder Witterung trockenen Fußes ans Ostende gelangen können... man möge also vor allem den hinteren Breich auffüllen. Wenn laut Plan das nördliche Gebiet als Brackwassergebiet ökologisch als besonders wertvoll eingestuft werde, sei ein Eingriff an dieser Stelle gar nicht zu verstehen, gab Jann Bengen (CDU) ebenfalls zu bedenken. Die Gemeinde habe Verkehrssicherungspflicht und unterhalte die Wander- und Freizeitwege seit 2015, per Vertrag geregelt mit der Domäne, hieß es. Umgeklärt sei hingegen die Instandsetzung. Das Wegenetz im Nationalpark sei kontinuierlich geschrumpft, fügte Olchers hinzu. Das solle und wolle man sich nicht gefallen lassen, sind die Wege auf der Insel und vor allem der Rundweg um das Ostende ein großes touristisches Pfund.

 

Der Gemeinderat lehnte entsprechend die Vorschläge zu den Kompensationsmaßnahmen ab und will geprüft wissen, was alternativ mit der Alten Mülldenponie passieren könnte. Einen Rückbau sollte man zum Beispiel einfordern.

 

 

 

Autor: Sabine Hinrichs
Fotos: Sabine Hinrichs | Präsentation Gemeinde