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02.07.2019
10 Jahre Weltnaturerbe – Jubiläums-Radtour
Die Wattenmeerregion feiert 10 Jahre Welterbe in Wilhelmshaven
Wilhelmshaven, 1. Juli 2019
Vor zehn Jahren wurde das Wattenmeer zum Weltnaturerbe erklärt. Das feierten die Trilaterale Wattenmeer-Zusammenarbeit (Trilateral Wadden Sea Cooperation, TWSC) und ihre Partner mit einer grenzübergreifenden Sternfahrt von Dänemark und Niederlande, nach Wilhelmshaven. Die Ankunft der Radfahrer*innen im Ziel am Sonntag, dem 30. Juni 2019, wurde mit einer großen Feier gewürdigt. Zum Wattenmeer Welterbe-Erlebnisfest kamen neben den 40 Radfahrer*innen zahlreiche internationale Gäste und viele Festbesucher*innen auf die Südstrandpromenade. Organisiert wurde das Fest vom Gemeinsamen Wattenmeersekretariat (Common Wadden Sea Secretariat, CWSS), von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und dem UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum.
„Das Prädikat „Weltnaturerbe“ ist eine Ehre, aber auch eine Verpflichtung, dieses weltweit einzigartige Ökosystem für zukünftige Generationen zu erhalten“, sagte Schirmherr Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bau und Klimaschutz Niedersachsens. Im Anschluss an einem ökumenischen Gottesdienst mit Blick aufs Meer von Pastor Lemke-Paetznick eröffnete der Minister zusammen mit der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter einen Erlebnismarkt. Dort konnten sich die Besucher*innen zu Vereinen, Verbänden und gemeinnützigen Organisationen mit Bezug zum Wattenmeer informieren, Wattenmeer-Produkte entdecken sowie an Aktivitäten für Groß und Klein erleben.
Den Tag der offenen Tür nutzten viele, um das Wattenmeer-Besucherzentrum neu zu erkunden. Der 2020 erscheinende Dokumentarfilm „Silence of the Tides“ wurde präsentiert und erstmals in Deutschland wurde das bildende Ein-Mann-Theaterstück über den Zugvogel Knutt von Theo Smedes aufgeführt – noch auf Niederländisch mit deutschen Untertiteln. Eine deutsche Fassung wird derzeit in Zusammenarbeit mit der Landesbühne Niedersachsen Nord einstudiert und soll ab Herbst in deutschen Schulen und Bildungseinrichtungen gezeigt werden.
Höhepunkt des Tages war jedoch die Ankunft der Radfahrer*innen. Knapp zwei Wochen zuvor starteten zwei Kernteams mit Vertreter*innen aus Partnerorganisationen der TWSC in Ho Bucht, Dänemark und auf Vlieland, Niederlande. Die grenzübergreifende Jubiläums-Radsternfahrt, wurde regelmäßig von interessierten Tagesgästen begleitet, darunter Schulklassen, Vereine, NGOs und individuelle Teilnehmer*innen. Insgesamt wurden etwa 550 Tagesbesucher*innen gezählt. „Es hat mich sehr beeindruckt, wie groß die Gruppe an manchen Tagen geworden ist“, sagte Cris Toala Olivares, freischaffender Fotojournalist, der etwa 500 Kilometer von Ho Bucht nach Wilhelmshaven gefahren ist. „Das zeigt für mich, wie sehr das Weltnaturerbe von den Menschen vor Ort mitgetragen wird. Diese Unterstützung findet man nicht überall.“
Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter begrüßte die Radfahrer*innen, als sie gegen Mittag am Südstrand eintrafen, und nahm die 70 Puzzleteile entgegen, die auf der Fahrt gesammelt wurden: jede Region am Wattenmeer hat ein Puzzleteil mit persönlicher Botschaft beigetragen. Das Gesamtwerk, auf der Bühne von Junior Rangern zusammengesetzt, zeigt das Wattenmeer und seine Regionen. Die Berufsbildende Schule Wittmund versorgte die Gäste anschließend mit einem großen Geburtstagskuchen.
Am Vormittag wurde ferner ein weiterer Meilenstein der Trilateralen Zusammenarbeit gesetzt. Vertreter der Umweltverbände, der Wattenmeerforschung, des Wattenmeerforums und des nachhaltigen Tourismus unterzeichneten zusammen mit der TWSC eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding). Das Memorandum mit dem Titel „Trilateralen Partnerschaft zur Unterstützung des Weltnaturerbes Wattenmeer“ zielt auf eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit in Form eines Partnerschafts-Hubs ab, das Teil des neuen Partnerschaftszentrums in Wilhelmshaven werden wird.
Am weitesten gereist zur „Geburtstagsfeier“ ist eine Delegation des südkoreanischen Ministeriums für Ozeane und Fischerei. Die für die südkoreanischen Wattflächen „Getbol“ zuständigen Institutionen des ostasiatischen Landes pflegen seit den 1990er einen engen Austausch mit den drei Wattenmeer-Staaten. Ho Lee, Stellvertretender Direktor des Ministeriums präsentierte die Zusammenarbeit während eines Fachsymposiums zum Jahresmotto „Ein Wattenmeer. Unser Erbe. Unsere Zukunft“ am Nachmittag.
Die Jubiläums-Radtour und das Fest werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, dem dänischen Ministerium für Umwelt und Lebensmittel, dem niederländischen Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität, dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Projekts PROWAD LINK unterstützt.
Über das Wattenmeer
Das Wattemeer bildet das größte zusammenhängende Sand-Schlickwattsystem der Welt, in dem dynamische Prozesse in einem weitgehend ungestörten Naturzustand ablaufen können. Es erstreckt sich über 500 Kilometer entlang der Küstenlinie dreier Länder: Dänemark, Deutschland und der Niederlande. 2009 wurde das Wattenmeer für seine global herausragende geologische und ökologische Bedeutung in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Es beherbergt über 10.000 Pflanzen- und Tierarten, die sich an die wechselhaften Lebensumstände angepasst haben. Millionen von Zugvögeln sind auf das Wattenmeer als Zwischenstopp und Rastgebiet angewiesen. Um den Schutz des Wattenmeers zu sichern, arbeiten Dänemark, Deutschland und die Niederlande seit 1978 zusammen und übernehmen gemeinsam die Verantwortung dafür, dass dieses einzigartige Ökosystem zum Wohle jetziger und zukünftiger Generationen erhalten wird.
Die Bilder zeigen Mitglieder der Kernradfahrergruppen sowie die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter und Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Der Kuchen mit Küstenlandschaft wurde von der BBS Wittmund kreiert und nach Anschnitt unter den Besuchern des Festes verteilt.
Fotos: CWSS/ Rolf Müller
Autor: Sabine Hinrichs
Fotos: CWSS/Rolf Müller
Quelle: Common Wadden Sea Secretariat
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