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14.11.2025

Viele Seehunde


Medieninformation des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats

Wilhelmshaven, 14. November 2025

 

Viele Jungtiere trotz langfristigen Rückgangs des Seehundbestands im Wattenmeer

 

Die jüngsten Seehundzählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen langfristigen Rückgang der während des Fellwechsels im August gezählten Seehunde. Gleichzeitig wurde eine außergewöhnlich hohe Zahl an Jungtieren beobachtet. Insgesamt wurden 23.954 Seehunde gezählt; 10.044 Jungtiere wurden während der Wurfperiode im Juni beobachtet. Dies sind die Ergebnisse der „Zählungen der Seehunde im Wattenmeer 2025”, die im Rahmen der trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurden.

 

Eine Gruppe von Seehunden mit ihren Jungen auf einer Sandbank.

Foto: Emilie Stepien

 

Die trilaterale Expertengruppe für Meeressäuger – bestehend aus Vertreter*innen aus Forschung und Verwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden – sieht sich mit einem anhaltenden rätselhaften Trend konfrontiert: Insgesamt ist die Zahl der Seehunde in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Jungtiere am Gesamtbestand weiter zu. „Die Zahlen könnten auf einen höheren Anteil tragender Weibchen am Gesamtbestand bei gleichzeitig höherer Jungtiersterblichkeit hindeuten. Dies würde bedeuten, dass insgesamt weniger Jungtiere das Erwachsenenalter erreichen“, sagt Anders Galatius, Hauptautor des Berichts und leitender Forscher am Institut für Ecoscience der Universität Aarhus. „Eine andere oder zusätzliche Erklärung könnte eine Verhaltensveränderung während des Fellwechsels sein – möglicherweise halten sich während der Erfassungsflüge weniger Tiere auf den Sandbänken auf. Beide Annahmen sind jedoch vorläufig – weitere Forschung ist nötig, um die Ursachen dieses Phänomens zu verstehen.“

 

Die Gesamtzahl von 23.954 Seehunden, die im August 2025 gezählt wurden, entspricht einem leichten Anstieg von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits bei den Zählungen von 2022 bis 2024 liegt diese Zahl jedoch weiterhin unter allen Erhebungen der Jahre 2012 bis 2021. Dies könnte auf eine Stabilisierung des Bestands auf niedrigerem Niveau hindeuten. Die regionalen Entwicklungen fallen unterschiedlich aus: In Dänemark gingen die Zahlen um 20 Prozent auf 1.721 Tiere zurück, in Schleswig-Holstein um acht Prozentauf 7.806. In Niedersachsen und Hamburg stieg die Zahl um neun Prozent auf 7.042 Tiere, in den Niederlanden um zehn Prozent auf 7.285. Auf Helgoland wurden 100 Seehunde gezählt, nach 56 im Jahr 2024.

 

Nach vergleichsweise niedrigen Jungtierzahlen in den Jahren 2022 bis 2024 verzeichneten die Erhebungen von 2025 die zweithöchste absolute Zahl von Jungtieren sowie den höchsten Anteil von Jungtieren im Verhältnis zu den beim Fellwechsel gezählten Seehunden seit Beginn der grenzübergreifenden Zählungen. Insgesamt wurden 10.044 Jungtiere gezählt – ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2024. In Dänemark wurden 727 Jungtiere gezählt, was einem Rückgang von vier Prozent entspricht. In Schleswig-Holstein (4.375) sowie in Niedersachsen und Hamburg (2.131) stieg die Zahl der Jungtiere um jeweils 25 Prozent. Den deutlichsten Anstieg meldeten die Niederlande mit 2.809 Jungtieren – ein Zuwachs von 44 Prozent gegenüber 2024, als dort ungewöhnlich niedrige Zahlen beobachtet wurden. Auf Helgoland wurden zwei Jungtiere gezählt.

 

Seehunde zählen zu den größten Meeresraubtieren im Wattenmeer. Im Rahmen des Monitorings der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit koordiniert die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere die Zählungen und harmonisiert die Daten aus der gesamten Wattenmeerregion. Die Seehunde sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer (Agreement on the Conservation of Seals in the Wadden Sea; WSSA) unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) trilateral geschützt.

 

Der Bericht ist als Download hier verfügbar:

https://www.waddensea-worldheritage.org/2025-harbour-seal-report

 

 

Über das Wattenmeer

Das Wattenmeer bildet das größte zusammenhängende Sand-Schlickwattsystem der Welt, in dem dynamische Prozesse in einem weitgehend ungestörten Naturzustand ablaufen können. Es erstreckt sich über 500 km entlang der Küstenlinie dreier Länder: Dänemark, Deutschland und der Niederlande. 2009 wurde das Wattenmeer für seine global herausragende geologische und ökologische Bedeutung in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Es beherbergt über 10.000 Pflanzen- und Tierarten, die sich an die wechselhaften Lebensumstände angepasst haben. Millionen von Zugvögeln sind auf das Wattenmeer als Zwischenstopp und Rastgebiet angewiesen. Um den Schutz des Wattenmeers zu sichern, arbeiten Dänemark, Deutschland und die Niederlande seit 1978 zusammen und übernehmen gemeinsam die Verantwortung dafür, dass dieses einzigartige Ökosystem zum Wohle jetziger und zukünftiger Generationen erhalten wird. 

 


 

 


Harbour_Seal_Report_2025.pdf

 


Autor: Sabine Hinrichs
Foto: Emilie Stepien
Quelle: Annika Bostelmann, Common Wadden Sea Secretariat


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