06.02.2007

Gode Tied beginnt auf Baltrum

Am 1. Februar 2007 nahm die Sozialstation des Gode Tied e.V.
auf Baltrum die Arbeit auf. Viele Hürden waren zu überwinden, bis es soweit war:

Im Oktober 2006 war bekannt geworden, dass die Sozialstation auf Baltrum geschlossen werden sollte. Diese war bis dahin lange Jahre von der Diakoniestation Hage mitbetrieben worden. Die Kosten deckten sich jedoch lange nicht mehr mit den Einnahmen und es gab zudem nur noch wenige Pflegefälle. Die sinkenden Umsatzzahlen und das steigende Defizit machten für die Station Hage eine Weiterführung im bisherigen Umfange nicht mehr möglich, zumal eine Vertretung für die Baltrumer Gemeindeschwester von Land bereitgestellt werden musste sowie eine Unterkunft für diese.

Nach einem Aufruf der Baltrumer Inselärztin Dr. Ellen Althainz war man sich auf der kleinsten Ostfriesischen Insel schnell einig, einen Verein gründen zu wollen, der die Weiterführung der Sozialstation im Sinne der Einwohner möglich machte. Am 7. Dezember wurde dieser dann gegründet, es waren weit über 100 Gründungsmitglieder zugegen. Heute zählt der Verein bereits über 150 Mitglieder. Als Vorsitzende wurde Martina Meyer-Leißner gewählt, zu ihrer Stellvertreterin Ingeborg Harms, Schriftführerin ist Dr. Eva Bach, Kassenwart Herbert Köhler.

Die drei Beisitzer sind Rainer Iwanowski, Bernd Stürenburg und Riklef Wietjes. Inzwischen ist der Verein ins Vereinsregister eingetragen und beim Finanzamt als gemeinnützig anerkannt worden.
Eigentlich wollte man schon am 1. Januar die Arbeit aufnehmen, doch hatte der ehrenamtlich arbeitende Vorstand, der auch auf Sitzungsgelder und anderlei Aufwandsentschädigungen verzichtet, noch alle Hände voll zu tun, bis es heute nun soweit war. Um alle Kriterien für die Kranken- und Pflegekassen zu erfüllen, mussten nicht nur ein Büro samt Telefon- und Faxanschluss vorgewiesen, sondern auch die Zeugnisse zweier ausgebildeter Krankenschwestern mit mindestens zweijähriger Berufspraxis vorgelegt werden. Künftig wird die Arbeit des Vereins vierteljährig durch die Krankenkassen geprüft.

Das Büro im Haus Strandlust konnte von der soeben aufgelösten Werbegemeinschaft Baltrum samt Inventar übernommen werden und liegt zentral zwischen West- und Ostdorf. Dies ist für die erste Vorsitzende Meyer-Leißner von großem Vorteil, so dass sie bei Bedarf immer sofort dort tätig werden kann und gleich ansprechbar ist.
Dass man mit Schwester Helena, die seit beinahe 17 Jahren auf Baltrum als Gemeindeschwester arbeitet, eine tatkräftige und vertrauensvolle Schwester für die Sozialstation des Gode Tied e.V. hat, ist für alle Beteiligten eine große Beruhigung. Ihr zur Seite steht Schwester Petra, die mehrere Jahre Berufserfahrung am Festland gewonnen und auf der Insel einige Jahre als Krankenschwester im heute geschlossenen DRK-Mutter-Kind-Kurheim gearbeitet hat. In Zukunft will man mit Schwester Heike noch eine dritte Vertretungskraft haben. Denn in einem ersten Schritt soll zunächst die Versorgung der Baltrumer Bevölkerung sicher gestellt werden. Dann aber möchte man, wie bei der Vereinsgründung vorgeschlagen, auch eine Urlaubsbetreuung für die Gäste der Insel anbieten - man müsse abwarten, wie solch ein Angebot genutzt würde, so Frau Meyer-Leißner. Sie hofft auf ein gutes Vertrauensverhältnis mit den Insulanern und kündigte an,
Informations- und besondere Nachmittage veranstalten zu wollen.

Einen ersten Bericht über die neuen Erfahrungen des Vereins wird es am 4. März bei einer Mitgliederversammlung geben.



Autor: Sabine Hinrichs